MAVen zum Sondernewsletter 1/2015 des VKM

Das sagen MAVen zum Sondernewsletter 1/2015 (vom 10.02.2015) des VKM:
Stellungnahme der Gesamtmitarbeitervertretung der Diakonie Hessen

Sehr geehrter Herr Roscher, liebe Kolleginnen und Kollegen des Vorstandes des VKM,

die Mitarbeitervertretungen der Diakonischen Werke in Hessen und Nassau haben auf ihrer Sitzung vom 05. März in ihrer überwiegenden Mehrheit beschlossen, auf die Newsletter des VKM zu reagieren und ihre Position darzulegen:

Fakt ist, dass in den Diakonischen Werken im Rahmen von Mitgliederversammlungen Abstimmungen durchgeführt wurden mit doch recht eindeutigem Votum: die Mitarbeiterschaft wünscht sich Tarifverträge, ausgehandelt zwischen Gewerkschaft und Arbeitgeber-kommission bzw. kirchengemäße Tarifverträge wie in Niedersachsen unlängst verhandelt (Vgl. Homepage Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannover / Diakonisches Werk der evangelischer Kirchen in Niedersachsen e.V., Pressemitteilung vom 28.01.2015).

Fakt ist auch, dass unsere Mitarbeitenden, von den Beratungsstellen bis zu den Hausmeisterdiensten ihre Entscheidungen in freiem Willem trafen ohne demagogisches Einwirken einer Dienstleistungsgewerkschaft, zumal sich viele Kolleginnen und Kollegen grundsätzlich verbandskritisch verhalten. Alle wissen auch um die möglichen Risiken einer arbeitnehmerlosen Arbeitsrechtskommission.

Schlussendlich lebt diakonische Kultur durch den Dialog und das Miteinander der Kolleginnen und Kollegen vor Ort in den Werken und Einrichtungen. Das gemeinsame Dach von evangelischer Kirche und Diakonie kann durch fachlich gut ausgehandelte Tarife eher eine neue und gute Qualität erhalten und droht momentan durch die Aufspaltung von AVR.HN, KDO und Abstufungen der Arbeitsfelder seine Tragfähigkeit einzubüßen.

In diesem Sinne würden wir uns trotz unterschiedlicher Positionierung einen zukunfts- orientierten und ernsthaften Diskurs mit dem Verband kirchlicher Mitarbeiter wünschen.

Mehrheitlich so abgestimmt.

Mit kollegialen Grüßen

i.A.

Klaus Renschler
(Vors. geschäftsführender Vorstand
der GMAV Diakonie Hessen)

Frankfurt/M., 20.03.2015

Die GMAV DH ist ein Zusammenschluss der 19 MAVen der regionalen Diakonischen Werke und den Geschäftsstellen in Frankfurt und Kassel sowie dem Fröbel-Seminar in Kassel mit zusammen ca. 1500 Mitarbeitenden


Sehr geehrter Herr Roscher,

unser Eindruck ist nicht, dass Sie ernsthaft an einer Rückmeldung, geschweige denn an der Meinung der MAVen im DW interessiert sind.

Trotzdem kurz:

Wir finden Ihre (anmaßende) Haltung, alle Mitarbeiter der Diakonie zu vertreten, empörend. Die getätigten Abschlüsse sprechen eine eindeutige Sprache: Ich nehme mir viel, wo die anderen bleiben ist zu vernachlässigen.

Ist das Ihr Verständnis von Dienstgemeinschaft und Solidarität?

Worauf ist die wirtschaftliche „Besserstellung“ der Evangelischen Kirche, die Sie als Begründung für die schamlose Bevorzugung bemühen , zurückzuführen? Könnten die Einnahmen auch aus unser aller Kirchensteuer kommen?

Ist die Wertschöpfung (und Wertschätzung) der Arbeit kirchlicher MitarbeiterInnen größer als die der KollegInnen in der Jugendhilfe, der Pflege der Behindertenhilfe, der Wohnungslosenhilfe etc.

Zuletzt bleibt die Frage nach der Legitimation und vielleicht auch nach dem Demokratieverständnis zu stellen.

für die MAV
Kinder – und Jugendhilfezentrum
Haus Waldfrieden, Butzbach, Am Waldhof 2
Mission Leben

Ute Schaefer-Allendörfer

Butzbach, 12.03.2015


Sehr geehrter Herr Roscher,

mit Verwunderung haben wir den „Sondernewsletter 1/2015“, den wir nicht abonniert und bisher auch noch nie erhalten haben, zur Kenntnis genommen, nachdem Sie auf die Anschreiben der GAMAV Hessen und Nassau mehrfach keine Reaktion gezeigt hatten.

Es ist bei Weitem nicht der Fall, dass nur die Vorsitzende der GAMAV und einige wenige MAV-Mitglieder dies initiiert hatten.
Der offene Brief der GAMAV an Sie wurde im Auftrag der MAV’en aus Hessen und Nassau verfasst.
Der GAMAV hatte dazu das Mandat der MAV’en, was Sie von uns für die arbeitsrechtliche Kommission nicht haben.

Weniger Geld im Geldbeutel als die Mitarbeitenden der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau haben wir leider durch die von Ihnen abgeschlossene Entgeltrunde 2014 und, wie uns aktuell erreichte, auch 2015/2016. Auch in der aktuellen Entgeltrunde ist es bei der 3-Klassengesellschaft geblieben, die Altenhilfe hängt nach wie vor den Entgelterhöhungen hinterher, was gleichbedeutend ist mit weniger Geld.

Unsere MAV ist gegen die Weiterführung des 3. Wegs und für Tarifverträge.

Über Ihre schroffe Art der Formulierung in Ihrem Newsletter sind wir enttäuscht.

Mit freundlichen Grüßen,

die Mitarbeitervertretung im Agaplesion Bethesda Krankenhaus Stuttgart

AGAPLESION BETHESDA KRANKENHAUS STUTTGART
Hohenheimer Str. 21, 70184 Stuttgart

Stuttgart, 09.03.2015


Guten Tag Herr Roscher,

wir waren doch etwas erstaunt von Ihnen eine E-Mail zu erhalten. Bis jetzt hatten wir unserem Wissen nach keinen persönlichen Kontakt.
Uns würde in diesem Zusammenhang interessieren, wie Sie an unsere E-Mail Adresse gekommen sind. Momentan drängt sich für uns der Eindruck auf, dass Sie diese von der Arbeitgeberseite bekommen und nicht einmal versucht haben, den Weg über unseren Gesamtausschuss zu gehen. Dies wäre dann ja überhaupt nicht im Sinne der von Ihnen gewünschten Kommunikation und des Zusammenstehens der Dienstnehmer, zumal ja von Ihnen eigentlich noch eine Antwort an den Gesamtausschuss aussteht. Dies spräche für uns dann für eine, für eine Arbeitnehmervertretung ungewöhnliche Ferne von anderen Arbeitnehmervertretern, und einer noch ungewöhnlicheren Nähe zur Arbeitgeberseite.
Auch der Inhalt Ihrer Mail lässt uns dann eher skeptisch bis ärgerlich werden bzgl. Ihrer Meinung uns in der ARK vertreten zu können.
Zu nächst einmal können Sie uns verraten, weshalb Sie meinen den Arbeitgebern in der ARK irgendetwas abgehandelt zu haben, bei einer 50 % Besetzung auf beiden Seiten und Mehrheitsentscheid, ohne die Möglichkeit mit Streik „drohen“ zu können?
Der zweite Weg mag zwar nicht „glückselig machend“ sein, bessere Möglichkeiten die ArbeitnehmerInneninteressen zu vertreten bietet er aber schon.
In der ARK können Sie nach dem momentanen Modus in unseren Augen nur etwas zum Vorteil der ArbeitnehmerInnen erreichen, was die Arbeitgeber sowieso bereit sind uns zu zugestehen oder mehr zu zahlen. Sei es, weil Sie bei einem zu weiten Auseinandergehen der Lohnschere im Vergleich zu Einrichtungen mit Tarifvertrag um den Betriebsfrieden in Ihren Einrichtungen fürchten, sei es, weil es mit zu niedrigen Gehältern irgendwann schwierig wird die benötigten Fachkräfte einstellen und dann auch halten zu können, sei aus irgendwelchen anderen strategischen Gründen.
Wir sehen also nicht, dass Sie irgend etwas ausgehandelt haben. Sie haben genau die Lohnerhöhungen ausgehandelt, die der Arbeitgeber eh zahlen wollte.
Einzig für Einzelgruppen von ArbeitnehmerInnen sehen wir unter diesen Rahmenbedingungen Möglichkeiten, für sich etwas mehr auszuhandeln. Und zwar dann, wenn sie dem Arbeitgeber auf Kosten anderer Gruppen entgegen kommen. In diesem Zusammenhang können Sie sich vielleicht vorstellen, was der letzte drei geteilte Abschluss, für einen Eindruck vom VKM bei uns hinterlassen hat. Da bedurfte es keiner Hetze von irgendwem. Der dreigeteilte Abschluss war sicherlich ausschließlich von Vorteil für kirchliche MitarbeiterInnen.
Mit Verlaub… man braucht nicht vom bösen Verdi Virus infiziert zu sein um niemanden in diese Arbeitsrechtliche Kommission entsenden zu wollen, wenn es einem um die Vertretung unserer Interessen ernst ist.
Dies dann „dumpfe Verweigerungspolitik“ zu nennen, damit setzen Sie dem Ganzen dann ja schon fast die Krone auf. So einen Sprachgebrauch würden wir von der Arbeitgeberseite erwarten, aber nicht von der Seite der Arbeitnehmervertreter.
Aber das Krönchen kommt dann doch erst, wenn man den Satz ganz liest.
„Es hat sich, so sollte man meinen, herumgesprochen, dass eine dumpfe Verweigerungspolitik nicht zielführend war.“ Wir meinen hier fast den Arbeitgeber selbst sprechen zu hören. Für eine Arbeitnehmervertretung zeugt das aber zumindest für eine ziemliche Unkenntnis die eigene Arbeit betreffend.
Der Tarifvertrag Diakonie Niedersachsen, die Abschlüsse von Lokführern und Piloten, sprechen einfach eine andere Sprache. Streiks haben zu deutlichen Ergebnissen für ArbeitnehmerInnen geführt.
Schauen wir noch weiter zurück in der Arbeitsrechtentwicklung wird es noch peinlicher für Sie.
Die grundlegenden Säulen unseres Arbeitsrechts gehen auf die Gewährung von grundlegenden Arbeitsrechten durch Bismarck vor dem Angesicht einer immer streitbarer und streitfähiger werdenden Arbeiterbewegung zurück. Alle Stärkungen von Arbeitsrechten sind vor dem Hintergrund einer jeweils starken und streitfähigen Arbeitnehmerschaft zu sehen.

Arbeitsrechte wurden nicht erbettelt oder einfach gewährt, sie wurden erstritten. Wer ernsthaft diese Rechte verteidigen oder gar erweitern will, sollte um dies wissen und entsprechend handeln.

In unserer Einrichtung kam es zu einem klaren Votum bei einer durchgeführten Abstimmung 2014 für die Abschaffung des dritten Weges und für Tarifverträge.

Nein, wir die MAV EVIM PSZ Wiesbaden Ost, möchten von Ihnen gewiss nicht in der ARK vertreten werden. Die letzten Zweifel haben Sie mit Ihrem „Sondernewsletter“ ausgeräumt.

Gruß

die MAV des PSZ Wiesbaden-Ost
Psychosoziales Zentrum Wiesbaden Ost – EVIM

Wiesbaden, 25.02.2015


Hallo VkM !

eigentlich hatte ich mir vorgenommen, auf euren ungebeten zugesandten Newsletter mit Argumenten einzugehen – ich bin davon abgekommen – scheint es doch so, als wolle man beim VkM nur eins: eigene Sitze in der ARK nicht gefährden.
Wer Zeilen schreibt, wie ihr es tatet und dabei eine Zusammenarbeit im Sinn hat, muss irgendetwas falsch verstanden haben – man brüskiert Mitstreiter nicht, wenn man sie für die eigene Sache begeistern will!
Ein Gutes hat es jedoch – es gibt mir das Recht, meine Worte nicht sorgfältig wählen zu müssen, weil ich den VkM nicht vergraulen möchte.

 ALSO – PASST AUF:

  • Die GAMAV-HN hat im Auftrage der MAVen eindeutig gesagt, dass sie den „dritten Weg“ NICHT mehr weiterverfolgt und alles unterlässt, was ihn unterstützen würde. – Was habt ihr daran nicht verstanden?
  • Die GAMAV-HN hat euch im Auftrag der MAVen aufgefordert, dass ihr NICHT mehr ohne den Auftrag der Diakonie-Beschäftigten in der ARK Beschlüsse herbeiführt, als hätte ihr ein Mandat dazu! – Was war daran so schwer zu kapieren?

Und was tut der VkM: Er ignoriert in der ihm eigenen Art all dieses und nutzt widerrechtliche Wege die zu einem nicht führen – zu einer zielführenden Zusammenarbeit – egal in welche Richtung!

VkM – da ihr ein rechtmäßig zustande gekommenes GAMAV-HN Votum nicht anerkennt, hier meine Version:

Ihr habt KEIN MANDAT irgendetwas für uns zu tun und habt außer dem Mittragen haarsträubender Beschlüsse bisher auch nichts Vernünftiges für uns erreicht.

mit vorzüglicher Hochachtung

Erich Sänger
aus der Mitarbeitervertretung
AGAPLESION MARKUS KRANKENHAUS

Frankfurt a. Main, 19.02.2015


Sehr geehrter Herr Roscher,

vielen Dank für ihre Mail vom 10.02.2015. Sie stellten die Frage, ob wir es wirklich wollen, dass Sie uns nicht mehr vertreten sollen.

Diese Frage ist mit einem eindeutigen JA zu beantworten.

Wir haben durch Ihre Entscheidungen auch jetzt schon Verschlechterungen zu ertragen, beispielhaft seien hier die wöchentliche Arbeitszeit, und die unterschiedliche Entlohnung bzw. Lohnsteigerungen genannt.

Reine Lohnrunden bringen den Mitarbeitern vor Ort keinerlei Verbesserungen in ihrem Arbeitsbereich. Unsere Forderungen nach Verbesserungen im Nachtdienst oder Bereitschaftsdienst sind von Ihnen nie aufgegriffen worden.

Sie sprachen in Ihrem Brief die schlechteren Arbeitsbedingungen an. In keinem der von Ihnen mit verantworteten Abschlüsse sind Maßnahmen enthalten, die die Arbeitsbedingungen verbessert haben. Ihre Zustimmung zur Notlagenregelung hat uns besonders verletzt und wütend gemacht.

Nach wie vor kann von einer echten Mitbestimmung nicht die Rede sein. Wie sind es leid, um jede professionelle Rechtsberatung durch einen Arbeitsrechtler betteln zu müssen.

Unsere Rechtssammlung bietet keine Rechtsicherheit. Unbestritten ist der 3.Weg sehr arbeitgeberlastig.

Von einem Zusammenstehen aller Dienstnehmer, wie in Ihrem Brief angemahnt, bin ich seit Beginn meiner MAV Tätigkeit im Jahr 1986 mehr als einmal enttäuscht worden. Sie wissen selbst, dass sich der VKM in der Vergangenheit nicht an Absprachen gehalten hat.

Natürlich ist mit einem Tarifvertrag nicht gleich alles gut. Aber dann haben wir eine demokratischere, unabhängigerer Arbeitnehmerbeteiligung, mehr Rechtsicherheit, mehr Akzeptanz, und eine deutlich bessere Verbindlichkeit.

Wir als MAV sind immer Gesprächsbereit und wir stehen gerne zur Verfügung, wenn es um Verbesserungen für die Mitarbeiter geht.

Deshalb ist für uns die Tür auch nicht zugeschlagen und wir würden uns an einem Gespräch mit Ihnen beteiligen.

Abschließend stellen wir nochmals fest:

Unsere MAV möchte einen Tarifvertrag und keinen 3.Weg !

Ihnen ein schönes Wochenende.

Mit freundlichen Grüßen

gez. Christoph Künkel
Vorsitzender der Mitarbeitervertretung
Für die Mitarbeitervertretung des AGAPLESION EVANGELISCHES
KRANKENHAUS MITTELGESSEN gemeinnützige GmbH

Gießen, 13.02.2015


Sehr geehrter Herr Roscher,

sehr interessiert haben wir den Inhalt Ihres (von uns nicht abonnierten) „Sondernewsletter 1/2015“ zur Kenntnis genommen.

Sie fordern uns zu einem Votum auf, welchem wir hiermit gern entsprechen:

Man kann den dargestellten Sachverhalt aus verschiedenen Perspektiven betrachten.

Einerseits beschleicht uns das Gefühl, dass es sich per se um einen Verdrängungswettbewerb handelt, indem Sie, um die Gunst der Arbeitnehmer buhlen wollen. Die Methode ist das Verfassen offener Briefe mit propagandistischen Inhalten. Als Beispiel aus Ihrem Schreiben:

„Eine seit Monaten anhaltende Propaganda gegen den VkM, die von solchen ver.di Infizierten betrieben wird….“

(Als alleiniges Kommunikationsmittel für diesen Prozess scheint es uns jedoch nicht geeignet. Gespräche auf sachlicher und gegenseitig wertschätzender Basis dürften hier die bessere Plattform bieten.)

Es ist in der Tat einer verantwortlichen Vorgehensweise nicht dienlich.

Da stimmen wir Ihnen zu.

Um diese These weiter zu verfolgen haben wir überprüft, auf welcher Grundlage die unterschiedlichen Sichtweisen der Agierenden entstehen und sind zu der Feststellung gekommen, dass es sich beim dem Brief des Gesamtausschusses der MAVen im Bereich Hessen und Nassau (GAMAV HN) an Sie, nicht um die Wahrnehmung einzelner Mitglieder des GAMAV handelt, sondern dass sie einen klaren Auftrag der MAV´en haben, welche sich mehrheitlich gegen eine weitere Zusammenarbeit mit Ihnen und dem dritten Weg ausgesprochen haben.

Dies sei auch damit begründet, dass bereits im November 2012 im Rahmen einer „Urabstimmung“ die Mitarbeiter des DWHN von der damaligen AGMAV gefragt wurden, ob für sie der dritte Weg oder ein Tarifvertrag, ausgehandelt mit ver.di und den Arbeitgebern, der Weg der Zukunft ist.

Über 60 MAV´en haben sich daran beteiligt und sich für einen Tarifvertrag nach dem zweiten Weg ausgesprochen.

Bekundet haben dies 3410 Mitarbeiter übrigens mit ihrer Unterschrift. Daher sehen wir dies als repräsentatives Ergebnis an.

Haben Sie ebenfalls eine Legitimation für Ihr Handeln erhalten?

In wessen Auftrag haben Sie in der Vergangenheit als „Vertreter für alle Dienstnehmer“ verhandelt, dass einzelne Dienstnehmer eine geringere Lohnerhöhung zuerkannt bekommen haben als andere?

(Altenheime z. B.?)

Oder waren Sie z. B. auch der Überzeugung, dass das Aufweichen der Notlagenregelung im Interesse der Dienstnehmer war? Waren Sie da mit den MAV´en im Vorfeld (wegen der einschneidenden Veränderungen bei der Mitbestimmung) im Gespräch und haben Sie deren Votum erhalten?

All dies zusammenfassend haben wir als MAV eher den Eindruck, dass der Verfasser Ihres jüngsten Schreibens nicht Mitglied des VkM ist – möglicherweise aber der ARK – allerdings auf Seiten der Arbeitgeber.

Die Möglichkeit des Austausches mit den MAV´en haben Sie bisher leider im Rahmen der Vorsitzendentreffen der MAV´en trotz mehrfacher Einladungen nicht wahrgenommen.

Uns scheint es verständlich, wenn der Gesamtausschuss der MAVen, aufgrund der genannten Punkte eine Zusammenarbeit mit Ihnen (insbesondere in der ARK) als nicht zielführend ansieht.

Mit freundlichen Grüßen

gez. die Mitarbeitervertretung

Otto-Fricke-Krankenhaus Paulinenberg GmbH
Martha-von-Opel Weg 34
65329 Bad Schwalbach

Bad Schwalbach, 12.02.2015


Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrter Herr Roscher,

immerhin nach Monaten endlich eine Resonanz auf den offenen Brief des Gesamtausschusses der MAVen des Diakonischen Werkes Hessen!

Zu ihrem Newsletter sei folgendes angemerkt. Sie sprechen von Kommunikation und einem gemeinsamen Zusammenstehen aller Dienstnehmer, als Garant für Erfolg bei der Interessendurchsetzung gegenüber den Dienstgebern. Bei unserem „Ausflug“ in die Arbeitsrechtliche Kommission haben wir das Abstimmungsverhalten von Kolleginnen und Kollegen ihres VKM erleben dürfen, als diese gemeinsam mit der Dienstgeberseite gegen die Kolleginnen und Kollegen von ver.di gestimmt haben. Dieses Verhalten hat damals sogar einige Arbeitgebervertreter irritiert.

Die von Ihnen in der Vergangenheit gefeierten Lohnerhöhungen und Verbesserungen bei der Arbeitszeit sind skandalös. Die Mitarbeiterschaft wurde weiter von der allgemeinen Lohnentwicklung im öffentlichen Dienst abgekoppelt und dabei auch noch in drei Klassen gespalten.

  1. Klasse Kolleginnen und Kollegen der EKHN
  2. Klasse Kolleginnen und Kollegen der Diakonie – mit Ausnahme der
  3. Klasse den Kolleginnen und Kollegen der Altenhilfe

Unsere MAV hat schon vor langer Zeit unsere Kolleginnen und Kollegen befragt. Wollen Sie einen Tarifvertrag, oder weiter den 3. Weg?
Von ca. 130 Kolleginnen und Kollegen haben sich 80 beteiligt und 80 haben sich für einen Tarifvertrag ausgesprochen. Das ist ein klares Votum und damit hat unsere MAV auch einen ganz klaren Auftrag erhalten sich für einen Tarifvertrag einzusetzen. Diesem Auftrag sehen wir uns verpflichtet und handeln entsprechend.

Ihr Verband besitzt keine Legitimation für die Kolleginnen und Kollegen der Diakonie Hessen Verhandlungen zu führen. Woher nehmen Sie denn Ihre Erkenntnisse welche Forderungen Sie für uns stellen sollen? Vermutlich gelingt ihnen dies nicht mal halbwegs transparent in Ihrem eigenen Verband, aber ganz sicher nicht in unserem Bereich.

Der dritte Weg ist schon lange am Ende. Schauen Sie sich um in der Kirchenlandschaft, die Zeiten ändern sich. Lernen Sie dazu und nehmen Sie Abschied von Privilegien, wie großzügigen Freistellungsregelungen für ARK-Mitglieder, Klausurtagungen mit guten Bewirtungen und persönlichen Aufwertungen durch Teilnahme an einem fast schon geheimbündlerisch anmutenden Gremium mit wichtigen Führungspersönlichkeiten. Man lässt sich Ihre Mitarbeit bei diesem undemokratischen Weg etwas kosten – fragen Sie sich mal warum! Aber vor allem auch, was Sie berechtigt für Tausende Beschäftigte sprechen zu wollen, dann doch lieber den ehrlicheren 1.Weg!

Mit freundlichem Gruß
Diakonisches Werk DA-DI –MAV-
Dagmar Siebert, Vorsitzende

Darmstadt-Dieburg, 11.02.2015


Sehr geehrte Herr Roscher,

Ihren „Sondernewsletter 1/2015“ Beitrag zu unseren prekären Arbeitsbedingungen und deren notwendigen Veränderungen, müssen letztlich, Sie selbst unter dem Aspekt bewerten, ob er dem VKM Hessen und Nassau genützt oder geschadet hat.

Verwunderlich ist, dass Sie die Kommunikation mit dem Gesamtausschuss (GAMAV) ablehnen, aber vom gemeinsamen Zusammenstehen aller Dienstnehmer sprechen. So blieben die GAMAV Einladungen und – Briefe an Sie, nach unserer Information stets unbeantwortet.

Sie stellen es auch so dar, als ob nur wenige der MAVen Tarifabschlüsse nach dem 2. Weg wollen, das entspricht nicht der Realität ! Seit Jahren fordern die MAVen im Bereich der Diakonie Hessen mit überwältigender Mehrheit die Abschaffung des 3. Weges und die Hinwendung zu Tarifverträgen, wie kürzlich in der Diakonie Niedersachsen geschehen.

Aus welchen vielschichtigen und guten Gründen die MAVen die Besetzung der Arbeitsrechtlichen Kommission ablehnen, ist Ihnen seit langer Zeit bekannt. In Ihrem Text wird dies auf „nicht wollen“ reduziert.

Die Diakonie-MitarbeiterInnen sind sehr gut über die Unzulänglichkeiten des kirchlichen Arbeitsrecht im Bilde, wir sind anderseits jedoch sehr irritiert, wie oberflächlich Sie die Dinge durchgängig darstellen. Denken Sie wirklich ernsthaft, dass Gewerkschaften so die Interessen ihrer Mitglieder vertreten, wie Sie sich die Arbeitswelt in Ihrem „Newsletter“ vorstellen?
Wenn Sie nun auch noch Ihre Verdienste bei den Verhandlungen in der Arbeitsrechtlichen Kommission betonen, ist das besonders für unsere MitarbeiterInnen in der Altenpflege ein Hohn.
Unsere MitarbeiterInnen fordern einen Ausstieg aus dem 3. Weg, einen Flächentarifvertrag in der Pflege und faire und transparente Tarifverhandlungen.

MAV Marta-Else-Haus
Ev. Feierabendheim / Martha-Else-Haus Staufenstraße 27
65719 Hofheim

gez. Vorsitzender Michael Freitag

Hofheim, 10.02.2015